Prävention von Handysucht bei Kindern und Jugendlichen

Ist Dein Handy noch Dein Handy, oder schon ein Körperteil?

Auf der einen Seite üben neue Medien auf Kinder und auch auf uns Eltern einen enormen Reiz aus, der es oft sehr schwierig macht, das richtige Mittelmaß zu finden. Denn sind wir mal ehrlich: Wann sind die Kinder jemals friedlicher als wenn sie in ihre elektronischen Geräte glotzen? Wie viel Zeit verbringen wir selbst täglich vor dem Fernseher oder mir unserem Smartphone? Ist das Handy für uns schon zu einem Körperteil geworden?

Auf der anderen Seite sind neue Medien einfach Teil unseres modernen Lebens. Das Kindesalter bietet die Möglichkeit auf spielerische Art und Weise Kompetenzen zu erlernen, die später einmal sehr hilfreich sein können. Oft sprechen wir auch gar nicht wirklich von Handysucht, sondern viel mehr von schlechter Freizeitgestaltung.

Doch wo liegt die goldene Mitte? Welche Art der Nutzung bzw. des Konsums ist pädagogisch wertvoll, was sollte ich eher vermeiden? Wie viele Stunden am Tag dürfen es sein? Welche Rahmenbedingungen passen für das Alter meines Kindes?

Da ich neben meiner Tätigkeit als Berater auch in einer sozialpädagogischen WG als Betreuer arbeite, durfte ich schon mit Jugendlichen zusammenarbeiten, die als mediensüchtig diagnostiziert wurden. Durch die Zusammenarbeit mit den, mit dem Fall betrauten Therapeuten und Psychiatern, konnte ich mir ein umfassendes Wissen aneignen, das ich gerne mit ihnen teile.

Hat mein Kind tatsächlich eine Handysucht?

Eine Sucht lässt sich nicht nur am Ausmaß des Konsums festmachen. Im Unterschied zu Menschen, die unter einer substanzgebundenen Sucht leiden, haben Kinder und Jugendliche, die es mit dem Medienkonsum übertreiben nämlich andere Gründe für ihren Konsum. Zusätzlich haben typisch entwickelte Kinder und Jugendliche in der Regel sehr wohl Alternativen zu ihrem Medienkonsum. Diese zu nutzen fällt natürlich oft schwer, weil die Berieselung durch das Handy einfach eine unglaublich bequeme Art ist, sich die Zeit zu vertreiben. Doch macht einen das auf Dauer wirklich glücklich?

Tatsächlich sprechen wir also in den meisten Fällen nicht wirklich über eine Sucht, sondern viel mehr über schlechte Freizeitgestaltung. Dementsprechend einfach lassen sich durch geeignete Interventionen in den meisten Fällen auch in kurzer Zeit deutliche Verbesserungen erzielen.

Prävention von Handysucht bei Kindern und Jugendlichen